Alles Gute zum Geburtstag, Ferdinand!

Ferdinand de Saussure – Begründer der Sprachwissenschaft 

Er ist eigentlich kein Held der deutschen Sprache selbst, aber seine Forschungen helfen uns dabei, sie zu verstehen. Vor genau 150 Jahren, am 26. November 1857, wurde der Begründer der modernen Sprachwissenschaft und des Strukturalismus, Ferdinand de Saussure, in Genf geboren. Seine Konzepte fanden nicht nur in der Linguistik, sondern auch in der Anthropologie, in der Psychoanalyse und in der Literaturwissenschaft Anwendung.

Die großen Leistungen des Ferdinand de Saussure
  • Nach seiner Dissertation über die Sanskrit-Grammatik unterrichtete er an den Universitäten von Paris und Genf. In seinen Vorlesungen zu Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft zwischen 1906 und 1911 liegt sein späterer Ruhm begründet. (Das Werk verfasste allerdings nicht Saussure selbst; die Mitschriften wurden von seinen Studenten postum veröffentlicht.)
  • Für Saussure bestand Sprache aus drei Teilen, die sich gegenseitig bedingen: aus menschlicher Rede (langage), abstraktem Regelsystem (langue) und aus dem Sprechen (parole) – nur langue konnte für ihn Gegenstand der Sprachwissenschaft sein.
  • Er unterteilte die Sprachwissenschaft in „synchrone“ (Sprache als System von Werten zu einem bestimmten Zeitpunkt) und in „diachrone“ Sprachwissenschaft (zeitliche Entwicklung der Werte).
  • Berühmt wurde auch seine „Theorie des sprachlichen Zeichens“: Sprachliche Zeichen bestehen im Sinne Saussures aus einem Signifikat (= begriffliche Inhaltsseite) und aus einem Signifikant (= Ausdrucksseite). Beispielsweise bezeichnet die Lautfolge „Haus“ (Signifikant) die Vorstellung eines tatsächlichen Hauses (Signifikat)

 

Kommentar schreiben

Loading