"Man schaut sich den Umlaut an, und der Umlaut schaut zurück." (Michael McKean)
Eine der auffälligsten Besonderheiten der deutschen Sprache ist auf den ersten Blick erkennbar, wenn man einen deutschen Text vor sich hat: es sind die Umlaute ä, ö und ü. Nicht viele Sprachen haben Umlaute in ihrem Alphabet und deshalb haben viele Deutschlernende mit ihrer Aussprache große Probleme. Aber nicht nur die Aussprache macht ihnen zu schaffen: die Umlaute führen mitunter auch zu Bedeutungsunterschieden wie etwa in zahlen – zählen, achten – ächten, fordern - fördern, wurde – würde, drucken - drücken ...
Wie entstand der Umlaut?
Die Umlaute entstanden – bildlich gesprochen – durch den „machtgierigen“ Vokal i (oder den Halbvokal j), der nicht nur seine eigene Silbe, sondern auch die vor ihm stehende Silbe beherrschen oder zumindest beeinflussen wollte: Der selbst helle Vokal i wollte den Vokal der vorausgehenden Silbe sich selbst ähnlich, also heller, machen. Diese „Machtbestrebnisse“ begannen mit der Beeinflussung des Vokals a, später wurden auch die anderen Vokale umgelautet und im Laufe der Zeit entstanden unsere heutigen Umlaute ä, ö, ü. Im weiteren Verlauf der Sprachentwicklung bildeten sich Umlaute heraus, die nichts mit dem i-Umlaut, sondern mit Analogien zu tun haben.
Beliebtheit im angelsächsischen Raum
Umlaute erfreuen sich im angelsächsischen Raum einiger Beliebtheit. David Bergmann spricht in seinem Buch „Der, die, was?“ sogar von einem „Umlautneid“ und davon, dass Umlaute bewusst eingesetzt werden, um Aufmerksamkeit zu erregen. Belege dafür finden sich beispielsweise in der Eismarke „Häagen Dazs“, deren Benennung nach einem Kunstbegriff erfolgte und für die Konsumenten europäisch klingen sollte, und im „Heavy-Metal-Umlaut“ (oder englisch „röck dots“). Mit diesem speziellen Umlaut schmücken sich Heavy-Metal-Bands wie Motörhead, Mötley Crüe oder Lääz Rockit, um fremdartiger zu wirken.