Kaiser Tiberius sei Dank!
Als der römische Senat dem Nachfolger von Augustus, Kaiser Tiberius, anbot, ihm wie zuvor Cäsar und Augustus einen Monat im Jahr zu widmen, lehnte dieser dankend mit der Frage ab, was dann mit dem 13. Cäsar sei. Seine Nachfolger teilten seine Bescheidenheit nicht und so erlebte der Monat während der römischen Kaiserzeit Umbenennungen in „Germanicus“, „Antoninus“, „Tacitus“ und „Herculeus“, die sich allesamt nicht als besonders beständig herausstellten.
Deshalb heißt unser neunter Monat „September“, was von lat. „septem“ = „sieben“ stammt und somit eine sprachliche Kuriosität darstellt (genauso wie die bis zum Jahresende folgenden Monate). Die Erklärung liegt in der Kalenderreform von 153 v. Chr., als der Jahresbeginn um zwei Monate vorverlegt wurde.
Der Begriff „September“ verdrängte im Laufe der Zeit die im deutschsprachigen Raum üblichen Monatsnamen „Holzmonat“ (ahd. „witumanot“) und „Herbstmonat“ (mhd. „herbistmanot“).
Andere Namen für den neunten Monat: Scheiding, Herbstmond, Herbsting, Holzmonat, Engelmonat