Stolpersteine der deutschen Sprache
Wie schon Mark Twain befand, haben Deutschlerner mit einigen grammatikalischen Strukturen und Phänomenen mehr Probleme als mit anderen. Wo diese Probleme liegen, hängt in erster Linie davon ab, welche Muttersprache der Lerner spricht, welche anderen Sprachen er bereits gelernt hat und mit welcher persönlichen Einstellung er an das Unterfangen „Jetzt lerne ich Deutsch“ herangeht. Die Meinungen darüber, welche Grammatikthemen zu den schwierigsten der deutschen Sprache gehören, gehen weit auseinander: von Adjektivdeklination und Höflichkeitsform über Funktionsverbgefüge, Imperativ und Genusregeln bis hin zu Groß- und Kleinschreibung und trennbaren Verben.
Eine definitive Liste der zehn schwierigsten Grammatikthemen kann es nicht geben, aber im Folgenden findet sich eine Zusammenstellung, eine „Hitparade“ der am häufigsten als schwierig bewerteten Bereiche der deutschen Sprache.
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Genussystem
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Wort- und Satzstellung
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Verbakkumulationen*
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Verben mit Vorsilben, Modalpartikel
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Präpositionen, Deklination
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Konjunktiv I, II, indirekte Rede
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reflexive Verben, Konjugation der starken Verben und Mischverben
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Komposita, Adjektivdeklination
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Pluralformen, Verwendung von „es“
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Passiv, Pronomen**
* Ein Beispiel eines Forumsteilnehmers: „Derjenige, der denjenigen, der den Pfahl, der an der Brücke, die an der Straße, die nach Bremen führt, liegt, steht, umgeworfen hat, anzeigt, erhält eine Belohnung.“
** Zu den Relativpronomen im Genitiv (deren, dessen) meinte ein Forumsteilnehmer, dass diese Konstruktion sogar seinem deutschen Freund zu schwierig sei: „Imagine: a grammatical construct that the German mind finds too complicated!“