Wörter und Unwörter des Jahres
Am Ende eines jeden Jahres werden Rückblicke und Bestandsaufnahmen verschiedenster Arten präsentiert. In diesem Rahmen wird auch der Sprachgebrauch der deutschsprachigen Länder analysiert und diverse Institutionen wählen die Wörter und Unwörter des Jahres. Die Jurys entscheiden sich für Wörter und Phrasen, die die öffentliche Diskussion des vergangenen Jahres besonders geprägt haben bzw. für wichtige Themen stehen.
Entscheidung für 2007
Die Gesellschaft für deutsche Sprache wählte „Klimakatastrophe“ zum deutschen Wort des Jahres. Das Unwort des Jahres, "Herdprämie", gab die Frankfurter Universität bekannt. Es setzte sich gegen die Begriffe "klimaneutral" (Platz 2) und "entartet" (Platz 3) durch. Die Universität Graz entschied sich für „Bundestrojaner“ als österreichisches Wort des Jahres. „Komasaufen“ setzte sich als Unwort des Jahres durch. Die Deutschschweiz kürte „Sterbetourismus“ als Wort und „Klimakompensation“ als Unwort des Jahres. Der ehemalige Vizekanzler von Österreich, Hubert Gorbach, steuerte unbeabsichtigt den österreichischen Satz des Jahres bei, indem sein Bewerbungsschreiben veröffentlicht wurde, in dem es heißt „The world in Vorarlberg is too small“. Peinlich für ihn, aber wohl wahr!
Höhepunkte der letzten zehn Jahre
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Deutschland: „Reformstau“ (1997) und „Fanmeile“ (2006) als Wörter des Jahres; „freiwillige Ausreise“ (2006), „Entlassungsproduktivität“ (2005) und „sozialverträgliches Frühableben“ (1998) als Unwörter des Jahres.
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Österreich: „Penthouse-Sozialismus“ (2006) und „Nulldefizit“ (2001) als Wörter des Jahres; „nichtaufenthaltsverfestigt“ (2001) und (immer wieder aktuell!) „Bubendummheiten“ (2004) als Unwörter des Jahres.
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Schweiz: „Aldisierung“ (2005) als Wort des Jahres; „erweiterter Selbstmord“ (2006) und „Ökoterror“ (2004) als (ganz unglaubliche) Unwörter des Jahres.