Als der fünfte Monat plötzlich zum siebten wurde
Im altrömischen Kalender begann das Jahr am 1. März. Demnach war der Juli der fünfte Monat und hieß bis zur julianischen Kalenderreform von Julius Cäsar (mensis) Quintilis (von lat. quintus = fünf; „fünfter Monat“). Die Kalenderreform sah vor, dass das Jahr mit dem 1. Januar beginnen sollte und der nun siebte Monat wurde zu Ehren Cäsars in (mensis) Iulius umbenannt. Die Genitivform Iulii setzte sich im 16. Jahrhundert gegen die alte deutsche Monatsbezeichnung „Heumonat“ durch.
Andere Namen für den siebten Monat: Heumonat, Bärenmonat, Honigmonat
Noch einmal König Fußballs Wortschätze
Das Wunderland Deutsch hat bereits einen Artikel zu den sprachlichen Aspekten des derzeitigen sportiven Großereignisses in Österreich und in der Schweiz veröffentlicht. Hier folgt der zweite. Allen fußballmüden Leserinnen und Lesern sei an dieser Stelle die folgende Homepage empfohlen, deren Aktion zur EM jeden Sprachliebhaber begeistern wird: EMbargo 2008 (www.fussball-muffel.ch).
Denjenigen, die jetzt noch im Wunderland verblieben sind, soll eine Zusammenstellung von Redensarten rund um „problematische Ereignisse“ während des Fußballspiels präsentiert werden:
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ins Abseits geraten (gesellschaftlich abrutschen)
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im Abseits stehen (nicht im Mittelpunkt des Geschehens sein; sich zurückgezogen haben)
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sich ins Abseits stellen (sich außerhalb einer Gruppe stellen)
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ein Eigentor schießen (einen Schaden selbst verursachen)
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jdm. die gelbe Karte zeigen / die gelbe Karte bekommen (Verwarnung; ernstlicher Verweis)
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jdm. die rote Karte zeigen / die rote Karte bekommen (das Ende einer Beziehung, Anstellung …)
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auf der Reservebank sitzen ((noch) nicht zum Einsatz kommen)
Junos Genitiv
Unser sechster Monatsname, Juni, geht auf die lat. Bezeichnung (mensis) Iunius zurück: „der Göttin Juno geweiht“. Im Laufe des 16. Jahrhunderts löste „Juni“ den alten deutschen Monatsnamen „Brachmonat“ ab, der davon zeugt, dass in der mittelalterlichen Dreifelderwirtschaft in diesem Monat die Bearbeitung der Brache begann. Die heute gebräuchliche Form entwickelte sich aus dem lateinischen Genitiv Iunii.
Andere Namen für den sechsten Monat: Brachmonat, Rosenmonat
Der Beitrag des Wunderlands zur Euro 2008
Die Fußball-Europameisterschaft ist seit Monaten allgegenwärtig, vor allem in Österreich und in der Schweiz. Das Wunderland Deutsch kümmert sich nicht so sehr um die sportlichen, sondern eher um die sprachlichen Aspekte dieses Großereignisses und präsentiert eine Zusammenstellung der Redensarten rund um das „Objekt der Begierde“, den Ball.
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am Ball sein (aktiv sein; Einfluss gewinnen)
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den Ball zurückspielen (schlagfertig sein)
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den Ball abgeben (Verantwortung/Amt ablegen)
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den Ball an jemanden weiterspielen (jdn. zu einer Stellungnahme auffordern)
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den Ball aufnehmen (das Wort ergreifen; einen Gedanken weiterführen)
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den Ball flach halten (unnötiges Risiko vermeiden)
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den Ball hin- und herschieben (sich vor Verantwortung drücken)
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den Ball im Spiel halten (sich nicht ablenken lassen)
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jdm. den Ball auflegen (jdm. die Möglichkeit bieten, ans Wort zu kommen)
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sich gegenseitig die Bälle zuspielen (einander zu Vorteilen verhelfen)
Von Wonnen und Weiden
Unser Wort „Mai“ (ahd. meio, mhd. meie) als Bezeichnung für den fünfen Monat des Gregorianischen Kalenders stammt vom lateinischen Wort (mensis) Maius ab, das auf den altitalischen Gott Maius, den Gott des Frühlings und den Beschützer des Wachstums zurückzuführen ist.
Andere Namen für den fünften Monat: Blumenmonat, Wonnemonat (vom ahd. Wort wunnimanot, das eigentlich „Weidemonat“ bedeutet und darauf hinweist, dass im Mai das Vieh wieder auf die Weide getrieben werden kann).
Die sprachlichen Launen des vierten Monats
Unser heutiger Name für den vierten Monat im Jahr setzte sich erst im 18./19. Jahrhundert endgültig gegen das ältere einheimische Wort „Ostermonat“ (ahd. ostarmanod, mhd. ostermanot) durch. „April“ (ahd. abrello, mhd. abrille) stammt vom lateinischen Wort „Aprilis“, dessen Herkunft nicht sicher geklärt ist. Eine mögliche Erklärung wäre der Bezug zu lat. „aperire“ = öffnen, das thematisch mit dem Frühling und der sprießenden Natur in Verbindung gebracht werden kann.
Andere Namen für den vierten Monat: Ostermonat, Wandelmonat, Launing
Woher die Namen unserer Monate stammen
Wir gebrauchen sie fast täglich, die Namen unserer zwölf Monate. Doch was bedeuten unsere Monatsnamen und woher stammen sie? Das Wunderland Deutsch widmet sich ein Jahr lang dieser Frage und monatlich wird ein Artikel zur Etymologie der Monatsnamen erscheinen.
Vorwegnehmend kann auf den römischen Einfluss der heute gebräuchlichen Namen verwiesen werden, die die alten deutschen Bezeichnungen im Laufe der Zeit verdrängten.
Der Tag, den wir der Sonne widmeten
Bei der alt- und mittelhochdeutschen Bezeichnungen sunnūn tag bzw. sun[nen]tac handelt es sich genauso wie bei dem englischen Wort Sunday und dem schwedischen söndag um Wiedergaben und Entlehnungen des lateinischen dies Solis (Tag der Sonne). Die Bezeichnungen in den romanischen Sprachen (z.B. französisch dimanche und spanisch domingo (= Tag des Herrn) gehen auf christlichen Einfluss zurück und ersetzten den heidnischen Namen.
Was noch wissenswert ist:
Ursprünglich bezeichnete der Begriff Sonntagskind eine Figur der europäischen Volkskunde. Er machte einen massiven Bedeutungswandel vom „Geisterseher“ hin zum „Glückskind“ durch.
Herzliche Valentinstagsgrüße!
Wenn Blumen Hochsaison haben, soll dies als Anlass dienen, sich auch ihre sprachlichen Funktionen in Erinnerung zu rufen.
Das Wunderland Deutsch entbietet Ihnen zum Valentinstag herzliche Grüße und die folgenden blumigen Redensarten.
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etwas durch die Blume sagen: jemandem etwas (meist etwas Negatives) vorsichtig zu verstehen geben
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etwas verblümt sagen: jemandem etwas durch Anspielungen zu verstehen geben (Gegenteil: etwas unverblümt sagen: jemandem die Wahrheit ohne Umschweife ins Gesicht sagen)
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wie eine Blume auf dem Mist stehen: jemand ist fehl am Platz, passt nicht in seine Umgebung
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von einer Blume (oder Blüte) zur anderen flattern wie ein Schmetterling: Beschreibung einer Person mit vielen Affären
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aus jeder Blume Honig saugen wollen: überall seinen Vorteil suchen
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eine Blume, die im Dunkeln blüht: Sinnbild für Verborgenheit und Bescheidenheit
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jede Blume verliert zuletzt ihren Duft: alles Schöne vergeht
Tipp: Wer vergessen hat, Blumen zu besorgen, kann sich vielleicht mit einem Strauß gebundener Redensarten behelfen!
Von Karneval, Fastnacht und Fasching
Karneval
Der Begriff „Karneval“ wird erst seit dem 17. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum verwendet. Er stammt vom italienischen „carnevale“, dessen Herkunft nicht geklärt ist. Man vermutet, dass es sich um eine Umdeutung von mittellateinisch „carnelevale“ („Fleischwegnahme“; während der Fastenzeit) oder lateinisch „carrus navalis“ („Schiffskarren“, die bei festlichen Umzügen zur Wiedereröffnung der Schifffahrt im Frühling verwendet wurden) handelt.
Fastnacht, Fasnacht, Fastelabend
Der in weiten Teilen Deutschlands und der Schweiz gebräuchliche Begriff „Fastnacht“ bedeutet „Vorabend der Fastenzeit“ und leitet sich vom mittelhochdeutschen Ausdruck „vastnaht“ (in der Bedeutung „Vorabend“; um 1200) ab. Es ist bis jetzt ungeklärt, ob der in frühneuhochdeutsch „fasel“ („gedeihen, fruchtbar sein“) enthaltene Stamm mit der Bedeutung „Fruchtbarkeit“ in das heutige Wort mit herein spielt.
Fasching
Die süddeutsche Bezeichnung für Fastnacht, „Fasching“, stammt vom mittelhochdeutschen Wort *vast-ganc („Fastenprozession“). Eine Verbindung gibt es auch zum mittelhochdeutschen Wort „schanc“, das „schenken“ bedeutet und auch im Sinne von „Ausschenken des Fastentrunks“ verstanden wurde.
Was noch wissenswert ist
Es gibt nicht viele Redensarten zu Fastnacht, Fasching und Karneval, was verwundert, wenn man den hohen Stellenwert dieser Festzeit betrachtet. Die wenigen, die zu finden waren, sind „Hinterher kommen wie die alte Fastnacht“ und „Hier ist alle Tage Fastnacht“. Erstere bedeutet, dass jemand zu spät kommt, die zweite meint, dass es ständig so närrisch zugeht wie sonst nur im Karneval.
Tipps zum leichteren Umgang mit Beschwerden
Können Sie nicht einschlafen? Vergeht die Zeit nicht schnell genug? Hat Ihnen jemand Ihr Lieblingsjoghurt aus dem Kühlschrank entführt? War eine Nussschale im selbst zubereiteten Müsli? Kam Ihr Bus wieder mal zu spät? Gibt es zu viel oder zu wenig Schnee für Ihren Geschmack? Sind Sie mit ihrer Regierung unzufrieden? Dann beschweren Sie sich einfach am Salzamt!!!
Historische Herkunft der Redewendung
Salzämter waren im Mittelalter und bis in die Neuzeit wichtige Behörden, die den Salzabbau und den Handel mit Salz überwachten. Im 19. Jahrhundert wurden die Salzämter aufgelöst und stellen nun ein äußerst praktisches sprachliches Relikt dar.
Das Salzamt steht also für eine nicht (mehr) existierende Behörde und demnach werden Beschwerden, die man an das Salzamt richtet, ungehört und ohne Konsequenzen verhallen.
Tipps zur richtigen Anwendung
Richtig verwendet kann die Redewendung das Leben im Allgemeinen und den Umgang mit Beschwerden im Speziellen erleichtern. Eine durchaus brauchbare Anwendung wäre beispielsweise ein automatischer Filter für Beschwerde-E-Mails, der selbständig Antworten erstellt (z.B. „Vielen Dank für Ihre Anregungen. Ihre E-Mail wird sofort an das Salzamt weitergeleitet.“) und die E-Mails anschließend löscht.
Über Vorschläge für weitere Tipps zur richtigen Anwendung oder Beispiele für die Verwendung der Salzamts-Redewendung freue ich mich sehr. Außerdem können Sie sich im Rahmen der Wunderland-Kommentar-Funktion über einfach alles beschweren, was Sie dem Salzamt schon immer mal sagen wollten!
Besten Dank an Yvonne aus Singapur, die diesen Artikel angeregt hat!
Endlich Wochenende, egal wie man den Tag nun nennt!
Wie bei „Mittwoch“ distanzierte man sich mit dem alt- bzw. mittelhochdeutschen Begriff sambaztac bzw. sam[e]ztac von der Erinnerung an vorchristliche Gottheiten (lateinisch Saturni Dies, auch englisch Saturday). Stattdessen wurde das vulgärgriechische Wort sámbaton (von griechisch sábbaton) entlehnt, dessen Ursprünge in der hebräischen Sprache liegen und das den Sabbat, den nach jüdischem Glauben geheiligten wöchentlichen Ruhetag, bezeichnet.
Der besonders im mittel- und norddeutschen Sprachraum gebräuchliche Begriff Sonnabend stammt von einer altenglischen Bildung, die mit der angelsächsischen Mission auf das Festland gelangte (altenglisch sunnanæfen, althochdeutsch sunnūnāband, mittelhochdeutsch sun[nen]ābent). Ursprünglich wurde Sonnabend nur für den Vorabend des Sonntags verwendet, später erweiterte sich die Bedeutung und bezeichnete den ganzen Vortag.
Was noch wissenswert ist:
Da die Wortbedeutung von „Samstag“ nicht so präzise und eindeutig wie die anderen Wochentagsbezeichnungen abzuleiten ist, inspirierte dies Paul Maar zur Erfindung des Sams als Hauptfigur einer Kinderbuchreihe.
Tag der Liebesgöttin Freya
Der Freitag war bei den Römern der Liebesgöttin Venus (lateinisch Veneris dies – „Tag der Venus“) geweiht. Wie bei anderen Wochentagen übernahmen die Germanen diese Bezeichnung und ersetzten die römische Göttin durch eine eigene, in diesem Fall durch ihre Liebesgöttin Freya (althochdeutsch frīatag oder frijetag, mittelhochdeutsch vrītac).
Was noch wissenswert ist:
In den romanischen Sprachen ist die Verbindung zur Venus immer noch in den Namen für Freitag zu erkennen, z. B. französisch vendredi, italienisch venerdi).
Von Sprachirrtümern und Enttäuschungen
Die österreichische Redewendung „Gleich spielt’s Granada!“ in der Bedeutung „das wird Konsequenzen haben“ bzw. als Ankündigung einer handfesten Auseinandersetzung ist faszinierend, weil man unwillkürlich an das Ende der Reconquista von 1492 denkt, als die Stadt Granada den katholischen Königen zurückgegeben wurde.
Etymologische Recherchen
Nach erfolglosen Recherchen nach der tatsächlichen Herkunft der Redewendung in diversen etymologischen Lexika und Nachschlagewerken für sprichwörtliche Redewendungen ist es zwei Forumsteilnehmern zu verdanken, dass das Rätsel gelöst werden konnte. Vielen Dank!
Eine herbe Enttäuschung
Was im empfohlenen Buch „Lexikon der Sprachirrtümer Österreichs“ (toll ;-)) stand, war enttäuschend. Die Redewendung hat weder mit der südspanischen Stadt noch mit dem oben erwähnten historischen Ereignis etwas zu tun. Stattdessen stammt der Ausdruck aus der Soldatensprache und versinnbildlicht die Angst der Soldaten vor einem Granatenhagel. (Kann man sich einen banaleren Ursprung vorstellen?) Gebräuchlich wurde die Redewendung, nachdem Augustin Laras Lied „Granada“ (1935) ein Welterfolg wurde.
Buchtipp: Sigmar Grüner / Robert Sedlaczek: „Lexikon der Sprachirrtümer Österreichs“
... Aber Tannen, Engel, Fahnen lassen uns den Tag schon ahnen, und wir sehen schon den Stern. (Theodor Fontane)
Unser Wort Advent bedeutet Ankunft (Zeit der Ankunft Christi und ist aus dem Lateinischen entlehnt (lat. adventus = Ankunft). Sprachlich verwandt sind die Begriffe „Adventisten“ und „Abenteuer“ (mhd. āventiure, von lat. advenire = sich ereignen; eine besondere Ähnlichkeit zeigt sich im englischen Wort adventure).
Die Adventszeit wurde im 6./7. Jahrhundert eingeführt. Anfangs gab es zwischen vier und sechs Adventsonntage. Papst Gregor (der Große; 540-604) legte schließlich vier Adventsonntage fest, die symbolisch für die 4000 Jahre stehen, welche die Menschen laut Kirchengeschichtsschreibung auf die Geburt Christi warten mussten.
Tag des Donnergottes
Die alt- und mittelhochdeutschen Wörter Donares tag bzw. donerstac sind Lehnübersetzungen aus dem Lateinischen (Jovis dies). Im Lateinischen ist der Tag Jupiter geweiht, was sich heute noch in den Bezeichnungen der romanischen Sprachen widerspiegelt (vgl. italienisch giovedì, französisch jeudi). Die Germanen setzten ihren Donnergott Donar oder Thor mit Jupiter gleich und veränderten den Namen des Wochentages entsprechend.
Was noch wissenswert ist:
In manchen Dialektgebieten (z.B. Bayrisch, Teile von Österreich) trifft man noch auf die Dialektbezeichnung „Pfinztag“ (mittelhochdeutsch pfinztac) für Donnerstag. Diese Bezeichnung stammt aus dem Griechischen (pēmpte hēméra - „fünfter Tag“ ) und sollte den heidnischen Bezug zum Donnergott eliminieren.
Mitte der Woche und Tag Wodans
Woher sich das Wort Mittwoch ableitet, ist nicht schwierig zu erraten. Der althochdeutsche Begriff mittawehha und das mittelhochdeutsche mit[te]woche sind Lehnübersetzungen von dem kirchenlateinischen Ausdruck media hebdomas (Mitte der Woche). Der Begriff ersetzte eine ältere Bezeichnung, um die Erinnerung an die heidnischen Gottheiten auszulöschen. Die ältere Bezeichnung als Tag Wodans ist allerdings in anderen germanischen Sprachen erhalten geblieben, z.B. englisch Wednesday oder niederländisch woensdag.
Was noch wissenswert ist:
Für die Römer war der Mittwoch der Tag des Merkur (lateinisch dies Mercurii), was sich in den romanischen Sprachen heute noch niederschlägt, z. B. französisch mercredi, italienisch mercoledi oder spanisch miércoles.
Tag des Kriegsgottes
Der Name unseres Dienstags geht auf den Gott Mars Thingsus zurück, den "Thingbeschützer" und ist eine Nachbildung des lateinischen Martis dies (Tag des Mars). Als „Thing“ wurden Volks- und Gerichtsversammlungen nach dem alten germanischen Recht bezeichnet, die (natürlich!) dienstags stattfanden. Der Name "Mars Thingsus" ist eine Weiterentwicklung des ursprünglichen Himmelsgottes (ahd. Ziu), der zum Kriegsgott wurde und dem römischen Mars gleichgesetzt werden konnte. Sein Name ist im althochdeutschen ziostag und im mittelhochdeutschen zīestac genauso anzutreffen wie im englischen Tuesday.
Was noch wissenswert ist:
In manchen Dialektgebieten (z.B. Bayrisch, Teile von Österreich) trifft man noch auf die Dialektbezeichnung "Ertag" für Dienstag. Diese stammt vom griechischen Areōs hēméra "Tag des Ares" (Ares war der griechische Kriegsgott).
Der Tag, den wir dem Mond widmeten
Die germanische Bezeichnung für den ersten Tag der Woche leitet sich von einer ins 4. Jahrhundert datierenden Lehnübersetzung aus dem Lateinischen (dies Lunae – Tag des Mondes) ab. Im Althochdeutschen nannte man den Tag mānetac, im Mittelhochdeutschen mōntac oder māntac.
Was noch wissenswert ist:
Unser „blauer Montag“ – der arbeitsfreie Montag – bezeichnete ursprünglich den Montag vor der Fastenzeit (den Rosenmontag!) und ist nach der liturgischen Farbe benannte, die an diesem Tag vorgeschrieben ist. Später wurde die Bezeichnung für Montage verwendet, an dem die Gesellen frei hatten und weil sie sich an freien Montagen gerne betranken, wurde „blau“ schließlich im Sinne von „betrunken“ aufgefasst.
Woher die Namen unserer Wochentage stammen
In nächster Zeit wird wöchentlich ein Artikel zur sprachgeschichtlichen Herkunft unserer Wochentage erscheinen.
Die deutschen Namen der Wochentage sind Lehnübersetzungen aus dem Lateinischen. Die Römer benannten ihre Wochentage nach den Göttern der sieben alten Planeten (Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus, Saturn). Die Germanen lernten diese Namen im 4. Jahrhundert kennen und bildeten sie mit den Namen ihrer entsprechenden Götter um.